Sonntag, 18. September 2016

Shitstorm 1.0


Herzlichen Glückwunsch, es ist so weit!

In meinem folgenden Post werde ich versuchen euch ein paar Dinge zu erklären.
Eigentlich wollte ich lernen & dann in aller Seelenruhe über meine vergangene Woche berichten, aber nein....

So, nochmal zum mitschreiben, ich bin jetzt seid drei Wochen und drei Tagen in Texas. Und ich lebe.

Aber jetzt kommen wir mal zu dem all entscheidenden Punkt, zu meinem Ausgekotze.

Ich habe schon in einem meiner vorherigen Einträge geschrieben, dass ich jetzt hier lebe, für 10 Monate.

Ich geh hier genauso zur Schule, wie in Deutschland, also mehr oder weniger. Ich muss hier lernen.
Ich bevorzuge es auch zu schlafen, mich zu bewegen, mit dem Rad rum zufahren, Musik zu hören, mit meiner Gastfamilie was zu machen & halt so ein blabla.

Das heißt nicht, dass ihr mir alle mal den Buckel runterrutschen könnt, es heißt einfach, dass nicht viel Zeit ist, okay?

Und ich weiß, Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich für die Dinge und Personen, die einem wichtig sind.

Und dass hatte ich auch vor, aber: ich bevorzuge noch selbst zu entscheiden, wann und mit wem ich skype und vor allem auch gefragt zu werden!
Und dass ich euch im Chat nicht antworte, ist genau das Gleiche, ich habe bereits erwähnt, dass es ist wie es ist und ich kein Interesse dran hege, mit jedem, der mich anschreibt, in einen Chat zu verfallen.

An alle die jetzt denken, ich sei asozial und herzlos: Ja, vielleicht bin ich das. Aber ich lebe nicht vom Chatten, ich dislike es sogar. Ihr dürftet alles Wissenswerte hier erfahren - wenn ich nicht gerade einen Shitstorm Beitrag schreibe, weil mein psychische Verfassung nichts anderes zulässt! - dazu gibt es diesen Blog ja, damit ich nicht 100mal die gleichen Fragen beantworten muss und sich niemand benachteiligt fühlt, weil ich keine Zeit für ihn/ sie hab.

Ganz ohne Mist, ich hätte was zu erzählen gehabt über meine letzte Woche, wäre auf ein paar eurer Nachrichten die ich seit meinem Aufbruch bekommen habe eingegangen und hätte euch nen Vorschlag zum Thema skypen gemacht.

Aber meine Laune ist grad mehr als im Allerwertesten.
Ich bin kurz vorm heulen. Halt, nein warte, ich heule. Ein Glück benutze ich kein Make-Up.

Ihr versteht das bestimmt nicht, mag vielleicht auch schwer sein, wenn man nicht der-/diejenige ist die weg ist.

Aber wenn man jedem (immer) schreibt/ skypt, kann dass zu mehreren verschiedenen Dinge führen.
Also folgende Möglichkeiten, die mir gerade einfallen:
1 - man verschwendet seine Zeit hier, weil man durch das Gechatte immer am Handy ist. Und nein, ich erzähle euch nicht, dass ich nie am Handy bin und auf Insta meine Zeit verschwende, aber es ist weniger als in Deutschland.
2 - man kann sich auf nichts richtig einlassen & ist immer abgelenkt. Ich lebe nicht von meinem Handy, hier nicht aber Deutschland fast genauso wenig. Wenn ich was mache, dann mache ich das. Mag sein, dass meine wenigen Mobilen Daten der Grund dafür sind, und wenn's so ist, dann bin ich dankbar dafür. Ich bevorzuge mich mit den Dingen und Personen um mich herum zu beschäftigen, also in Reallife.
3 - man fängt an alle zu vermissen. Ich vermisse euch auch so schon, okay, aber durch Geskype wird das ganz sicher nicht besser.
4 - man hat das Gefühl etwas zu verpassen. Und ja, dass habe ich.

>Hiermit ein offizielles DANKE an Hanne für die Mail über die jetzigen Klassenumstände usw. Hat mich gefreut zu lesen, hatte 'ne Menge Spaß und freue mich über weitere, wenn du magst.<

Das ist schon schön wenn man von und über jemanden Dinge erfährt, den man lieb hat, aber zu oft verträgt man das dann auch nicht.
Deshalb meine Distanz zu meinem Deutschland- Leben, denn..
Ich möchte hier bleiben für die 10 Monate.
Ich möchte dass meine Noten gut genug sind und ich mich nicht auf irgendwelche Diskussionen mit CIEE darüber einlassen muss.
Ich möchte nicht die ganze Zeit Heimweh haben & euch vermissen.
Ich möchte hier auch ein Leben haben.
Ich möchte nicht heulen müssen, weil ich mich über irgendwen aufrege, weil der-/diejenige auf skype- oder anderweitigen Kontakt drängt.
Ich mag auch genauso wenig darüber nachdenken euch wegen des selben Grunds zu blocken.

Ich schreib den Blog für euch und für mich. Für euch, damit ihr wisst, was bei mir abgeht und für mich um mit jemandem darüber ''reden'' zu können.
Ich hab eben echt überlegt, ob ich überhaupt schreibe.
Aber hier schreib ich mir so ziemlich alles von der Seele. Damit ist dieser Blog wohl der ehrlichste Bericht von mir, den ihr bekommen könnt.

So, ich glaub, dass war's.
Für diesen Blog gibt's heute keine Freundlichkeit.
Vielleicht aber sowas ähnliches.
Ich wäre ich sehr verbunden, wenn ihr versuchen würdet, das zu verstehen.
Anscheinend doch nicht.
Ich weiß grad echt nicht ob ich weinen, schreien, jemanden schlagen oder einfach nur rennen sollte, damit es mir besser geht... Ich glaub es würde nix ausreichend helfen.
Sieht nicht gut aus für meinen Test morgen in Dance.
Bye, danke für alles und nichts.

1 Kommentar:

  1. Es tut mir leid.


    Aber darf ich dir trotzdem noch was sagen? Ich weiß nicht, ob diesen Kommentar jetzt alle lesen können, aber ehrlich gesagt ist mir das ziemlich egal.
    Ich habe gerade echt lange überlegt, ob ich das überhaupt schreiben soll, aber das muss raus. Und ja. Vielleicht mache ich damit jetzt alles nur noch schlimmer, aber manchmal muss man das riskieren. Denn dieser Blog ist nicht nur ein Ort für dich, um das zu schreiben, sondern ich denke auch für uns. Ich sehe das zumindest in diesem Moment gerade so.
    Ich weiß, das ist alles nicht einfach, aber bitte versuch, diesen Kommentar nicht als Bitte, als Wutausbruch, als Shitstorm, als Sturheit, oder als Vorwurf zu sehen.
    Ich weiß, du lebst jetzt in den USA, aber dürfen wir dich nicht vermissen? Je mehr man sich anstrengt, desto schlimmer wird es. Und vielleicht, oder besser offensichtlich ist deine Art damit umzugehen deine am besten funktionierende Art, aber andere Menschen haben andere Herangehensweisen. Manchen hilft es, zu reden. Ich will dich nicht bitten, dich jetzt zu opfern und gleich alles zu ändern. Ich will dich nur bitten zu verstehen. Denn ich habe das Gefühl, wütend zu werden macht es auch für dich nur besser. Und ich finde das von dir nicht asozial. Ich versuche im Gegenteil die ganze Zeit, dich zu verstehen. Aber ich schaue jeden Tag auf What´s App nach, ob eine Nachricht von dir gekommen ist. Und wenn nichts da ist ist das eben eine Sache, die MICH traurig macht. Ich weiß nicht, ob du meine Nachrichten gelesen hast. Und wenn nicht, mache ich dir nachdem ich diesen Blogeintrag gelesen habe auch keinen Vorwurf mehr. Ich wollte es nur sagen. Jedenfalls: Wenn du sie gelesen hast ist es dir vielleicht aufgefallen: Ich wollte dir keine Fragen stellen. Ich habe versucht, zu erzählen. Ich habe versucht, dich nicht aus meinem Alltag zu löschen. Weiter zu reden, zu lästern und zu lachen. Nach Meinungen zu fragen, oder schöne Dinge zu teilen. Und ja. Vielleicht muss ich es zugeben, dass mich die Funkstille ein bisschen verletzt. Und auch das mit dem skypen. ICh wollte nichts fragen. OK ich gebe es zu: wahrscheinlich hätte ich bei einem tatsächlichen Skype doch einiges gefragt. Aber das liegt daran, dass ich fragen habe, die du nicht bedenken kannst. Zum Beispiel würde ich supergerne Fotos sehen. Von deinem Zimmer, oder wenigstens von dem Blick aus deinem Fenster. Einfach, um das Gefühl zu haben, nicht ganz so weit weg zu sein. UM wenigstens ein bisschen Dabei zu sein. Na toll! jetzt bin ich hier auch am weinen. Aber weißt du, so wie du es beschrieben hast geht es mir eben auch. Ich weiß nicht, ob du verstehst, was ich sagen will.
    Ich würde dich bitten, wenn du Lust hast, zu reden einfach zu reden. Auch, wenn ich dich nicht drängen will.
    Ich weiß nicht, was du jetzt denkst.
    Danke vielleicht für das Verstehen. Oder auch nicht. Wie auch immer. Danke jedenfalls dass du zumindest bis zum Ende gelesen hast. Und weil ich das schon oft mit meiner Schwester hatte sage ich es dir noch einmal. Auch wenn es dich inzwischen sicher nervt. Bitte fühl dich nicht von mir angegriffen oder in die Ecke gedrängt. Danke für den Versuch. Ich wollte das einfach nur loswerden.
    Henrike

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